Donnerstag, 25. Mai 2017


Warum Hunde oft so verrufen sind



(In Wirklichkeit sind es eigentlich die Hundehalter, die verrufen sind!)

Ein schöner See, ein schöner Biergarten und tolles Wetter.
Es ist sogar erlaubt Hunde mit ans Wasser zu nehmen.
Nach einem lustigen ausführlichen Badespaß mit einer netten Gruppe Hundehalter und deren Hunde wäre jetzt ein kaltes Radler in diesem schön gelegenen Restaurant doch der krönende Abschluss.
Also gehen wir rüber und entspannen mit unseren Hunden noch etwas auf der Terrasse.


Doch was ist das, wir lesen ein Schild auf dem folgendes steht:
„Hunde dürfen hier nicht hinein „.!!
Mal wieder typisch, in diesem Restaurant sind Hunde nicht gesehen wahrscheinlich weil die Inhaber Hunde nicht leiden können.

Warum ist das eigentlich so, was geht in Restaurant Besitzern vor, wenn sie keine Hunde auf ihrem Territorium dulden?

Um das herauszufinden, haben wir einfach mal genau in diesem Restaurant nachgefragt.

Die Chefin war auch für uns überraschenderweise zu einem Gespräch gerne bereit.

Sie hatte früher immer wieder Hundehaltergruppen mit ihren Hunden den Zutritt zu ihrem Restaurant oder ihre Terrasse gerne gewährt.
Allerdings traten immer mehr Vorfälle in den Vordergrund und der letzte Vorfall hat sie dazu bewegt grundsätzlich ein Verbot auszusprechen.
Sie sagte uns wortwörtlich:
„Auch wenn es jetzt vielleicht die Falschen betrifft, letzte Woche hatte ich eine große Gruppe von Hundehaltern (25) hier und diese Hundehalter haben es nicht für nötig erachtet ihre Hunde in dieser Menge (25) so auf der Terrasse zu platzieren, dass unsere Kellnerinen noch einigermaßen durchlaufen konnten.
Dann passierte dass, was passieren musste, eine relativ neue Kellnerin lief mit einem großen gefüllten Tablett über die Terrasse, stolperte und das ganze Tablett fiel zu Boden, die Gläser brachen und Scherben lagen zerstreut auf der Terrasse herum.
Da es der Mehrzahl dieser Hundehalter nicht schnell genug ging, dass der Boden gereinigt wurde und sich ihre Hunde nicht verletzen, verließen sie pikiert das Restaurant ohne ihre Rechnungen zu zahlen.
Darüber hinaus, erschien sogar noch ein bitter böser Post in Facebook.

Für mich ist ein Verbot in diesem Restaurant leider vollkommen nachvollziehbar.
Wie kann es sein, dass Hundehalter keinerlei Rücksicht nehmen und respektlos ihre Hunde einfach überall verteilt im Weg rumliegen lassen.
Wie kann es sein das es zu einem Unfall kommt der ganz alleine durch das falsche Verhalten von Hundehaltern passiert und dann die betreffenden Hundehalter sogar noch verständnislos das Restaurant verlassen ohne ihre Rechnung zu begleichen.

Man sieht also wieder deutlich, dieses Schild betrifft vielmehr die Hundehalter als deren Hunde..

Wie gesagt, die Chefin hat uns bereitwillig und darüber hinaus, sehr freundlich den Sachverhalt erklärt.
Es ist für uns natürlich wirklich schade, dass auch wir aus diesem Restaurantprinzip heraus mit unseren Hunden jetzt nicht mehr willkommen sind.

Es ebenso auch verständlich, dass es hier keine Ausnahmen mehr geben kann, denn wenn sich auf dieser Terrasse ausnahmsweise eine Hundegruppe befinden würde, so würden natürlich auch andere Hundehalter wieder angelockt werden.

Schade dass wir nicht früher einmal hier waren, zu einer Zeit in der hier Hunde noch gern gesehen waren.

Wir können uns nur bei diesen unverschämten Hundehaltern dafür bedanken, dass wir unsere Radler nun irgendwo anders trinken müssen.
Hoffentlich an einem Ort an denen solche Hundehalter noch nicht für ein Verbotsschild gesorgt haben.

Nachdenklich
Thorsten
DOGABILITY

Montag, 22. Mai 2017

Positive Erziehung, positives Training im Hundealltag!



Wenn es um die Erziehung von Hunden geht, wird immer häufiger von ausschließlich positiver Verstärkung und positivem Training gesprochen.






Schön, wenn das so funktionieren würde, ich würde es mir auch wünschen.


Aber leider ist dem nicht so.


Komisch, dass man an der Kasse im Supermarkt ein Kind ruhig anschnauzen darf, ohne sonderlich damit aufzufallen.
Wenn man aber auf dem Parkplatz, vor dem Supermarkt, seinem Hund mal mit etwas deutlicheren Worten mitteilt, was er jetzt zu tun oder zu lassen hat, so wird man häufig feststellen, dass Passanten stark bis extrem stark darauf reagieren.
Ihr könnt ja mal den Selbsttest (wenn ihr mutig seit) in einer Fußgängerzone machen.
Die Reaktionen, die man dann erleben wird, geht von kopfschüttelnden Passanten, hin zu wüsten Beschimpfungen, Androhungen und Rufen nach Tierschutz.

Wieso ist dies so und wo kommt es her?
Die antiautoritäre Erziehung begann in den siebziger Jahren, bei der Erziehung von Kindern und wurde ein paar Jahre später auch langsam immer mehr in der Hundeerziehung etabliert.
Es wäre eine tolle Sache, wenn man in der Erziehung auf Regeln, Verboten, Bestrafungen oder ähnlich Negativem verzichten könnte.

Hier auch ein interessanter Link zum Nachlesen:
http://www.planethund.com/hundeerziehung/hundeerziehung-positiven-arbeit-maerchen-2411.html

Regeln, Korrekturen und Verbote
Ein gutes logisches Beispiel ist die Straßenverkehrsordnung.

Wie wäre es, wenn alle Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr alles dürften was sie wollten.
Keine Verkehrszeichen mehr und keine Ampeln.
Keine Promillegrenze.
Keine Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Würden sich dann alle zufriedener fühlen? Bestimmt nicht!

Ich persönlich würde mich in einem Straßenverkehr ohne klare Regeln und festgelegte Verkehrszeichen mit Sicherheit sehr unwohl bis ängstlich fühlen.
Stellt euch einmal vor ihr würdet in eine Stadt fahren in der alles vollkommen anders ist.
Viele, einem bekannten Regeln gäbe es in dieser Stadt gar nicht, bekannte Verkehrszeichen würden völlig anders aussehen.
Stoppschilder z.B. sind dort oval mit einer Lila Umrandung.
Die Signalfarben einer Verkehrsampel (von oben nach unten gesehen) beinhalten die Farben Blau Weiß und Gelb.

Ich glaube ich würde mein Auto parken und lieber mit einem Taxi weiterfahren.

Kein Mensch steigt in sein Auto und fühlt sich vollkommen unwohl oder verängstigt, weil er sich nun im Straßenverkehr an die Regeln halten muss.
Kein Mensch im Straßenverkehr ängstigt sich vor Ampeln mit Blitzeinrichtungen, denn er kann selbst entscheiden ob er diese Verkehrsmaßnahmen akzeptiert oder nicht.
Regeln sind im Straßenverkehr für unsere Sicherheit da!
Und nur dadurch fühlen wir uns sicher und geborgen!!

Fahrt mal durch Paris oder Rom.
Dort gibt es auch Regeln, aber es hält sich kaum jemand dran, STRESS PUR!
Eigentlich gibt es auch dort Regeln, aber diese inoffiziellen Regeln stehen in keinem Verkehrsgesetz.
Und wer sich mit diesen inoffiziellen Regeln nicht auskennt, überlegt sich beim nächsten Mal vielleicht
besser eine andere Route zu fahren.
Halten wir uns an die Gesetze brauchen wir uns keinen Kopf machen.
Ist doch eigentlich ganz toll, oder?

Aber wenn wir die Regeln so umsetzen würden, wie es heute in der Hundeerziehung populär ist,
so würde das dann möglicherweise folgendermaßen aussehen:

Wir ignorieren einen 18 jährigen Autofahrer, der vorsätzlich eine Abkürzung nimmt und verkehrt herum durch eine Einbahnstraße fährt.
Er ist ja noch jung, das gibt sich mit dem älter werden.!?!?!?
Fährt jemand bei Rot über die Ampel so geschieht nichts, hält er jedoch bei Rot an, so bekommt er ein Bonbon
(ob er will oder nicht).
(Zum Thema Leckerchen werde ich auch einmal einen Blog schreiben ausführlich, ehrlich und logisch.)

Es gäbe noch viele Beispiele, aber es ist wohl jedem klar, dass Straßenverkehr ohne Regeln, Verbote und Einschränkungen niemals funktionieren würde.

Heutzutage wird immer wieder darauf hingewiesen, dass, wenn man nicht positiv mit seinem Hund arbeitet, der Hund das Vertrauen zu seinem Hundehalter verlieren würde.
Ich habe in meiner jahrzehntelangen Arbeit mit Hundehaltern und Hunden immer nur das Gegenteil festgestellt.
Hunde die bei mir im Unterricht zum ersten Mal Regeln von mir aufgestellt bekamen, weil der Hundehalter entweder im Glauben war, es wäre für sein Hund nicht nötig, oder aber, weil man ihm eine antiautoritäre Erziehung nahegelegt hatte.
Solche Hunde orientierten sich immer, nach allerkürzester Zeit nach mir.
Egal was der Hundehalter seinem Hund sagte, der angesprochene Hund
rückversicherte sich mit einem kurzen Augenkontakt zu mir, also nicht zu seinem Herrchen oder Frauchen.
Keineswegs aus Angst vor Repressalien oder Bestrafungen, sondern Hunde lieben und brauchen Regeln und eine klare Führung, genauso wie Kinder auch.
„Regeln, Korrektur und Co “
In der heutigen Zeit haben viele Worte einen negativen Beigeschmack!

Wie zum Beispiel das Wort „Respekt“
Ich halte Respekt in einer Beziehung (egal ob zwischen Menschen oder Hundehaltern und Hund)
für sehr wichtig und darüber hinaus, als vollkommen normal.
Allerdings muss man eins dabei berücksichtigen, Respekt sollte niemals einseitig sein.
Einseitiger Respekt in einer Beziehung ist immer schlecht.

Wenn ich also großen Respekt vor den Bedürfnissen meines Hundes habe,
aber der Hund keinen Respekt vor meinen Belangen hat, so läuft etwas schief.
Wenn ein Hund absoluten Respekt vor dem Besitzer hat aber dieser keinen Respekt vor den Bedürfnissen seines Hundes, läuft ebenfalls etwas vollkommen falsch.



Viele Trainer lehren Fehlverhalten zu Ignorieren.

Besser ist also das Fehlverhalten bei Hunden zu ignorieren?

Es gibt Studien die wirklich belegen, dass Kinder in der Grundschule, die immer wieder versuchten durch störende Aktionen im Mittelpunkt zu stehen.
Durch konsequentes ignorieren dieser störenden Aktionen, änderte sich dieses Verhalten bei den betreffenden Kindern,
wurde immer weniger bis es dann ganz aufhörte.

Nach diesen Versuchen übernahmen einige Menschen einfach diese angefangenen Tests und übertrugen sie auf die Erziehung von Hunden.

Man kann aber Studien über Humanpsychologie nicht 1zu1 auf den Hund anwenden.
Diese Tests wurden bei Grundschülern im Alter von 6-10 Jahren durchgeführt.
Bei Jugendlichen und Erwachsenen wurden solche Tests aber nicht mehr gestartet.
Dies hat einen ganz einfachen Grund:
Junge Erwachsene oder Erwachsene reagieren nämlich gänzlich anders, als Kinder zwischen sechs und zehn Jahren.

Leider ist dies aber den Leuten, die meinten solche humanpsychologischen Versuche einfach mal auf die Hundeerziehung zu übertragen, gänzlich entgangen.
Wie gesagt, diese humanpsychologischen Tests betrafen nur Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren.

Würden wir diese Ergebnisse also auf die Erziehung von Hunden übertragen, so würde das ganze logischerweise eben auch nur Hunde zwischen der achten und 20. Lebenswoche betreffen.
Wirkliche Probleme treten aber in der Realität (zumindest nach meiner Erfahrung)erst ab einem Alter von acht Monaten auf.

Wenn man also schon Versuche auf eine andere Gattung übertragen möchte, dann sollte man sich damit wirklich sehr ausführlich und gewissenhaft beschäftigen und hinterfragen ob das Ganze auch ernsthaft Sinn macht.


Ignorieren von Fehlverhalten

Ein Beispiel:
Der Mensch steht im Badezimmer und putzt sich die Zähne, sein kleiner Welpe (ebenfalls im Bad) interessiert sich zu diesem Zeitpunkt, für ein Handtuch das genau in Augenhöhe vor ihm hängt.
Kurzerhand reißt der Welpe das Handtuch vom Handtuchhalter herunter und rennt damit total begeistert durch die Wohnung.
Während der Hundehalter dieses Verhalten ignoriert, belohnt sich der kleine Welpe mit seiner neuen Beute.
Der Welpe macht das einfach nur aus dem Grund heraus, weil sich dieses Handtuch wie eine Beute anfühlt.

Also was man jetzt hierzu sagen kann, wäre folgendes:
Während der Mensch das Fehlverhalten ignoriert, hat der kleine Welpe aber dazugelernt.
Im Badezimmer befinden sich Dinge mit denen man sich beschäftigen kann und weil es keiner verbietet "auch beschäftigen darf".
Momentan findet das der Mensch noch sehr süß, weil der Welpe ja noch so jung ist.
Er soll sich ja ausleben dürfen und zudem will er uns ja nicht mit böser Absicht ärgern.
Leider vergisst aber der Hundehalter eines:

Sobald der Hund zum neuen Rudel kommt, ist es des Kleinhundes seine Pflicht und Aufgabe,
für sein späteres Leben Regeln zu lernen und die richtige Stelle in seinem neuen Rudel zu besetzen.
Mit anderen Worten:
 „Was man machen darf geht also und was korrigiert wird,geht für die Zukunft also nicht.

Was würde passieren, wenn ein junger Hund in die Höhle eines erwachsenden Hundes kriechen würde, während der andere darin drin liegt und versuchen würde eine Decke aus der Höhle zu stehenden?
Der Erwachsene Hund würde dieses Verhalten mit Sicherheit nicht akzeptieren und dem jungen Hund sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er gerade im Begriff ist einen großen Fehler zu machen.
Aber der kleine Hund würde das sowieso von sich aus gar nicht erst versuchen.


Es gebe auch die andere Version (die wohl die bessere in der Hundeerziehung wäre)!
Der Hund versucht das Handtuch vom Handtuchhalter herunter zu reißen, der Mensch bemerkt die Aktion des Hundes und macht seinem Hund sofort klar, dass dieses Handtuch ihm (dem Hundehalter) gehört und er nicht duldet, dass sich der Welpe damit beschäftigt.
Jetzt würden natürlich wieder einige sagen:
"So etwas kann man dem Hund ja auch später beibringen, wenn er älter ist".

Die Frage stellt sich nur:
Wie logisch ist es für einen Hund, wenn ich ihm Fehlverhalten erlaube und später dann verbiete?

Wie chaotisches es auch immer erscheinen mag, eins steht jedenfalls fest:
Hundeerziehung ist nicht so schwierig und so langwierig und so quälend wie wir uns dies immer vorstellen.
Ich würde einfach mal ganz frech behaupten, dass es in der Regel daran liegt, wie gut ein Lehrer ein Ausbilder oder ein Trainer, Sachverhalte so erklären kann, dass ein Hundehalter wirklich die Möglichkeit hat diese Dinge für sich nachvollziehen und verstehen zu können.

Noch ein Beispiel:
Ein ballverrückter Hund springt an Herrchen hoch um den Ball zu ergattern, den sein Mensch immer höher hält um den Hund davon abzuhalten.
Würde ein Hund das bei einem anderen Hund auch tun?
Nein, der Respekt verbietet dieses Verhalten Hunden untereinander.
Der Respekt? 
Hat´s geklingelt?

Wieso hat der Hund keinen Respekt vor seinem menschlichen „Anführer“?
Eigentlich ganz simpel, weil er seinen Menschen eben nicht als Anführer sieht!

Die Essenz aus diesem Blog, soll Hundehaltern die Augen für die Realität öffnen.

Das überraschende ist, dass unsere Hunde sich nichts lieber wünschen als einen
souveränen, fairen, intelligenten und ruhigen Anführer zu haben und diesem Anführer
folgen zu dürfen.


Zum Schluss noch eine Herzensangelegenheit:

Viele Menschen kommen zu mir um irgendwelche Probleme mit ihrem Hund zu lösen.
Im Training merke ich aber leider immer wieder, dass dem Menschen suboptimales Verhalten vielmehr auffällt
als kleinere Veränderungen in Richtung positiven Verhalten des Hundes.
Was bedeutet das?
Benimmt sich ein Hund falsch, so liegt der Fokus des Hundehalters oft auf der Korrektur.
Fängt ein Hund an sich langsam richtig zu verhalten, so wird es einfach oft übersehen.
Aber ein Hund, genau wie ein Mensch kann nur den richtigen Weg erlernen, wenn wir zum Beispiel durch Lob dazu motivieren.

Also eins, muss der Hundehalter oft noch wirklich dringend lernen.
Seinen Hund zu herzen!
Denn eine gute Korrektur besteht vor allem aus dem Gleichgewicht (Korrektur und Zuneigung )
Und Leute, einen gut erzogenen Hund zu herzen und zu knuddeln ist viel leichter,
als es bei einem Hund der Fall ist, der ungezogen, nervig und problematisch ist.

Zum Wohle des Hundes
Thorsten Funk

Donnerstag, 18. Mai 2017

Unterrichtsstunde in einer Hundeschule

STRUKTURIERT oder UNSTRUKTURIERT.

Menschen sind sehr unterschiedlich und das ist auch gut so.
Wir haben in unserer Gesellschaft Personen die sehr strukturiert in ihrem ganzen Verhaltenund in ihrem ganzen Leben sind.
Dazu gehören zum Beispiel Berufsgruppen wie Buchhalter, Lehrer, Steuerberater und dergleichen.
Gott sei Dank haben wir solche Menschen, denn sonst würde einiges im Chaos versinken.

Daneben gibt es aber auch Menschen die sehr kreativ, schlagfertig und dadurch auch auf den ersten Blick unstrukturierter wirken.

Dazu gehören zum Beispiel:
Musiker, Comedians,Maler oder sonstige Künstler.

Beide Versionen haben ihre Vor und Nachteile.

Betrachten wir mal im Einzelnen beide Charaktere im Unterricht einer Hundeschule.

Als erstes nehmen wir den sogenannten STRUKTURIERTEN TYP und den starren Unterricht.

Einige Vorteile:
Das positive eines starren strukturierten Lehrplanes ist für den Hundehalter, dass er schon in der 1. Stunde weiß was in der 7. Stunde auf ihn zukommt.
Hundehalter können sich so sehr gut auf die kommende Unterrichtsstunde einstellen und wenn ein Trainer nicht ganz sattelfest ist, so hat er dennoch die Möglichkeit sich auf die nächste Trainingseinheit gut vorzubereiten.

Nachteile:
Auf persönliche Belange kann nicht individuell eingegangen werden, weil sonst die Struktur nicht erhalten bleiben kann und somit das Konzept der Unterrichtsstunde durcheinander gerät.

Es gibt von daher Unterrichtseinheiten die für den Großteil einer Gruppe relativ uninteressant sein können, weil in dieser Stunde Probleme behandelt werden, die für die Mehrheit einer Gruppe vielleicht nicht relevant (für sich und den eigenen Hund) sind.

Trainer die nach einem sehr starren Plan arbeiten sind manchmal mit individuellen Fragen zu einer strukturierten Unterrichtseinheit etwas überfordert.

Nun beschäftigen wir uns mit dem sogenannten UNSTRUKTURIERTEN TYP und dem individuellen Unterricht.

Auch wenn es manchmal so wirken mag, dass ein roter Faden im Unterricht fehlen könnte, so ist das bei genauer Betrachtung allerdings nicht ganz richtig.
Es kommt immer auf den Fokus an, den sich ein Trainer oder Coach setzt.
Der eine Typ setzt seinen Fokus darauf, dass er seinen Lehrplan durcharbeitet, auch wenn der eine oder andere Unterrichtsstoff für den einen oder anderen Hundehalter vielleicht relativ uninteressant ist.
Der sogenannte unstrukturierte Typ setzt seinen Fokus wahrscheinlich eher darauf dass er versucht es jedem Kunden wenn möglich recht zu machen bzw. die Problematiken die die Mehrheit einer Gruppe betrifft individuell abzuarbeiten.

Mit anderen Worten der STRUKTURIERTE TY versucht sein Unterrichtsplan ohne Störung durchzuführen und der UNSTRUKTURIERTE TYP benutzt solche Störungen dazu, punktuell hier Hilfestellung zu geben und diese so zu verpacken dass es für den Rest der Gruppe lehrreich und interessant ist.

Nun, welcher Unterricht für den einen oder anderen sinnvoller ist, sei natürlich jedem freigestellt und ist Geschmackssache.
Eins steht fest,ein Trainer oder Coach der in seinem Wissen vollkommen sattelfest , kreativ und schlagfertig im Unterricht ist, hat es natürlich immer etwas stressiger, als der Trainer der seinen Unterrichtsplan starr und stur hochstrukturiert)durchzieht.

Es kommt also immer auf das Ziel des Trainers an!
Für den einen ist das Ziel eine Unterrichtsstunde abzuarbeiten, für den anderen ist das Ziel so individuell und flexibel wie möglich die Belange der einzelnen Hundehalter unter einen Hut zu bekommen und seinen Gruppen Unterricht so zu gestalten, dass für Individualität noch genügend Platz vorhanden ist.

Wie würde ich mich bezeichnen?
Da ich mich in meinem Unterricht nicht mit starren Objekten beschäftige (defekten Kaffeemaschinen oder Staubsaugern) sondern mit facettenreichen, individuellen Problemen, sowie plötzlich auftretenden Änderungen und vor allen unterschiedlichen Charakteren von Lebewesen befasse, würde ich mich eher als den unstrukturierten Typ (ohne roten Faden bezeichnen).
Es gibt für mich natürlich den roten Faden, auch wenn er für den ein oder anderen nicht ganz ersichtlich ist.
Mein roter Faden ist, meinen Kunden nach bestem Wissen und Gewissen eine perfekte Hilfe an seiner Seite zu sein.

In diesem Sinne zum Wohle des Hundes
Thorsten
Dogability

Montag, 25. Januar 2016

Leine oder Geschirr, mal eine andere Ansicht!


























Diskussion :           Halsband oder Geschirr

Ein aktueller Beitrag in Facebook

"Eine tolle Erklärung, weshalb ein Halsband keine Alternative zum Geschirr sein kann."



Die Dinge die hier beschrieben werden, sind vollkommen richtig!!


Meine Überschrift würde aber lauten:

Weshalb ein zerrender Hund im Geschirr
 keine Alternative zu einem brav laufenden Hund am 
Halsband sein kann.

Wieso ist es denn notwendig, das richtige Hilfsmittel für den eigenen zerrenden Hund anzuschaffen.
Um ihm das Zerren angenehmer zu machen??
Damit er sich bei seiner Leinen Zerrerei nicht verletzt??

Mal ehrlich wer zerrt denn wen durch die Gegend?
Der Hund zerrt an uns herum und natürlich ist das für ihn nicht angenehm.
Ich sehe Hunde die schießen so extrem in die Leine, da wäre manchmal ein Leinenruck auf einem Hundeplatz weitaus harmloser.( Davon halte ich sowieso rein gar nicht´s.)

Die Qual der Wahl fällt einfach weg, wenn ich etwas Arbeit und Zeit investiere und meinem Hund wenigstens so erziehe, dass er weder an mir und sich selbst herumzerrt.

Wieso sollten wir eigentlich dem Tipp folgen, von wem auch immer, jetzt etwas zu kaufen um dem Hund das Zerren angenehmer zu machen.
Wieso bringen wir dem Hund nicht einfach bei, vernünftig an der Leine zu laufen, damit wir beide mehr davon haben.

Ich höre häufig:
„Aber Hunde müssen sich doch entfalten können“.
„Hunde brauchen die Chance, Gerüche aufnehmen zu können“.
„Hunde brauchen die Möglichkeiten ihre Wege gehen zu können“.
„Mein Hund soll kein gedrillter Soldat neben mir sein“.
„Hunde sollen artgerecht leben dürfen“.

Weder ein Halsband noch ein Geschirr ist artgerecht.
Im Auto mitzufahren oder im Wohnzimmer zu leben ist ebenfalls nicht artgerecht.
Es ist nicht artgerecht für einen potenten Rüden, sich nicht paaren zu dürfen
oder für einen Hund 4 bis 6 Stunden alleine, ohne Rudel Mitglieder, auf seine Menschen in der Wohnung warten zu müssen.
Wir reden von Freiheit und diktieren dem Hund ein Leben auf,  dass seinem Naturell nicht im geringsten entspricht.
Ein Leben mit uns ist für keinen Hund, mal richtig betrachtet, artgerecht und wird einem freien Leben niemals gerecht werden.

Aber welchem Hund geht es denn besser?
Dem zerrenden Hund mit Geschirr oder dem Hund, der gelernt hat nicht an uns und damit an sich selbst zu ziehen, sondern entspannt mit Halsband neben uns zu laufen?
Was ist denn nun, wenn ein Hund gelernt hat ohne zu zerren neben mir zu laufen?
Wo sind jetzt die medizinischen Probleme? Alle weg!

Es gibt all diese Probleme nämlich nur dann, wenn unser Hund respektlos an der Leine zieht.
Tja, die Mehrheit  redet von Geschirr und die wenigsten von Erziehung.

Die Industrie reibt sich die Hände.
Leinen mit integriertem Pfiff, sobald der Hund zieht.
Leinen mit eingearbeiteter Zugentlastung, wattierte Halsbänder, extra breite Halsbänder, Würgehalsbänder, Stachelhalsbänder und soviel mehr.
Ein Paradies der Hilfsmittel.
Hilfsmittel für jeden Zweck und immer wieder „Weltneuheiten“.

Bitte jetzt mal für einen Moment nachdenken!
Kein Witz, wirklich mal nachdenken, mal in Ruhe darüber nachdenken ob es wirklich notwendig ist sich über solche Hilfsmittel Gedanken zu machen.
Ob es sinnvoll ist, einem ziehenden Hund, das ziehen angenehmer zu machen und seinen Frust
runter zu schlucken.

Meine Hunde tragen alle ein Halsband, wie eine lockere Halskette und kein Geschirr wie ein  Rucksack mit vielen Schnallen und Schließen. Ich bin davon überzeugt, dass meine Hunde noch nicht mal merken, dass sie überhaupt ein Halsband tragen.



Aber ich bin mir auch sicher, dass sie ein Geschirr bei jedem Schritt  spüren würden.


Ein komisches Beispiel,
aber vielleicht gar nicht so schlecht, das Problem mal aus einer entfernten Perspektive anzuschauen.

Problemstellung:
Ein kleines Kind soll abends ins Bett gehen und schlafen.
Jeden Abend wird aber dieses Kind so wütend, dass es immer Barfuß mit aller Kraft von innen gegen die Kinderzimmer Türe tritt.

Problemlösung  1:
Wir bauen eine elastische Türe ein, diese besteht aus Schaumstoff und Gummi.
Jetzt kann sich das kleine Kind nicht mehr verletzen.
Und der Lärmpegel wird reduziert.
Die Industrie wäre natürlich sehr dankbar, wenn solche Türen bei
solchen Kindern ausgetauscht werden würden.
Vielleicht gebe es auch Eltern die für ein solches Hilfsmittel dankbar wären
und somit den Stress und die Arbeit mit der Erziehung vernachlässigen könnten

Problemlösung  2:
Wir beginnen unser Kind  zu erziehen, damit es versteht,
dass es abends eben irgendwann Zeit wird ins Bett zu gehen und schlafen.

In meinen Augen ist eine Leine, ob an Geschirr oder Halsband,  nicht dazu gedacht einen Hund festzuhalten,  weil ich keine andere Möglichkeit habe ihn zu bändigen, sondern sie ist lediglich ein Hilfsmittel meinen Hund vor Gefahren zu schützen und ihn zu führen (ohne Zerrerei).

Es gibt ja auch die Ansicht, dass z.B. ein Welpe so etwas noch nicht lernen kann.
Er würde damit noch überfordert sein.
Ich habe viele Kunden, die sehr früh damit anfangen und die Hunde mit der 10 Woche stressfrei
laufen können.

Einfach mal drüber nachdenken!

In diesem Sinne 
Thorsten Funk